Im vorherigen Blogpost ging es um die Tradition der Rauhnächte, woher diese kommen und was es mit der besonderen Zeit zwischen den Jahren auf sich hat. Im Folgenden stehen nun die einzelnen Nächte, deren Bedeutung und einige Rituale im Mittelpunkt. Wie können wir uns auf ein neues Jahr vorbereiten, von alten Lasten lösen und unsere Zukunft positiv mitgestalten?
Wie bereits beschrieben, geht es in den Rauhnächten darum, sich immer wieder Zeit für sich zu nehmen, sich selbst ein bisschen näher zu kommen, Vergangenes aufzuräumen und bereit für Neues zu werden. Es können auch einige Fragen aufkommen, die es zu beantworten gilt. Dazu gehen wir nun auf die Themen und Aspekte der einzelnen Nächte näher ein und geben ein paar Tipps mit, wie wir uns damit auseinandersetzen könnten. Anschließend bekommst du außerdem in jedem Beitrag dieser Blogreihe einen kleinen Impuls, welche klassischen Rituale dabei helfen könnten, diese Aufgaben zu erfüllen, beziehungsweise Fragen zu beantworten.
Zunächst soll es um die ersten drei Rauhnächte gehen, konkret vom 24. bis 27. Dezember. Die erste Rauhnacht vom 24. auf den 25. Dezember steht symbolisch für den Monat Januar des nächsten Jahres. In dieser Nacht geht es um die Basis deines Lebens, deine Grundlage und Wurzeln. Wir blicken zurück auf das letzte Jahr, lassen Altes los und fragen uns, wie wir unsere Familie stärken können. Wir begegnen unseren Vorfahren und ehren sie, denn sie haben unseren Weg geebnet.
Mache zum Beispiel deinen Eltern ein Geschenk oder zünde für alle in der Familie eine Kerze an.
Außerdem kannst du dir folgende Fragen stellen und für dich beantworten:
- Was bildet in meinem Leben mein Fundament und was möchte geheilt werden?
- Worauf kann ich mich verlassen?
- Was stärkt mich und meine Basis und was bringt mich aus dem Gleichgewicht?
- Wie begegne ich meinen Vorfahren?
Die zweite Rauhnacht vom 25. auf den 26. Dezember steht für den Februar des folgenden Jahres und dient der Auseinandersetzung mit den Themen eigene Kraft, höheres Selbst und innere Stimme. In dieser Nacht werden wir still, kommen zur Ruhe und finden unsere innere Kraft und unser Zuhause in uns Selbst.
Meditiere zum Beispiel in dieser Nacht und besinne dich darauf, was dir wichtig ist und welche Kräfte der Natur du schätzt. Du kannst zum Beispiel eine Collage erstellen, wo du diese Dinge festhältst, um dich immer wieder daran zu erinnern, dass du von diesen Kräften beschützt wirst.
Außerdem kannst du dir folgende Fragen stellen und für dich beantworten:
- Was will mir meine innere Stimme mitteilen?
- Was kann ich tun, um meine innere Stimme besser wahrzunehmen?
Kommen wir zur dritten Rauhnacht, der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember. Diese steht für den März des nächsten Jahres mit den Themen Herzöffnung und sich den Wundern des Lebens öffnen. Hier geht es um unsere Herzensenergie und darum, uns für Andere und unser Inneres zu öffnen.
Schreibe zum Beispiel in dieser Nacht deine Wünsche und Ziele für das kommende Jahr auf. Es kann auch eine schöne Idee sein, für jeden Wunsch ein Licht anzuzünden.
Stelle dir außerdem die folgenden Fragen und beantworte sie für dich:
- Wer war mir in diesem Jahr eine Stütze in meinem Leben?
- Wer hat mich inspiriert, wer hat mir Glück und Freude gebracht?
- Wer oder was hat mich Energie und Kraft gekostet?
- Was sind meine Herzenswünsche?
- Was schenkt mir tiefe Freude und Erfüllung und lässt mein Herz hüpfen?
- Wem schenke ich Liebe und Freundschaft? Wer schenkt sie mir?
Ritual für deine Rauhnächte: Räuchern und Rauhnachtskerze
Wie versprochen, gibt es außerdem in jedem Blogbeitrag dieser Reihe ein Ritual, welches Du für dich anwenden könntest. Bevor wir beginnen: Machst du in der Zeit der Rauhnächte wichtige Erfahrungen, hast Träume oder Eingebungen, dann notiere diese in einem Buch. So kannst du sie dir später noch einmal ansehen und schauen, welche Inspirationen dir für das neue Jahr mitgegeben wurden. Welche Botschaften haben sich für dich ergeben? Welche neuen Erkenntnisse nimmst du mit ins neue Jahr?
Wir beginnen unsere Reihe dabei ganz traditionell mit dem Ritual des Räucherns und der Rauhnachtskerze. Diese jahrtausendealte Tradition diente zu früheren Zeiten dem Schutz vor Krankheiten und Unheil. Ganze Häuser und Höfe wurden mit unterschiedlichen Kräutern ausgeräuchert, um das Böse zu vertreiben. Eingesetzt wurden zum Beispiel Myrre, Weihrauch, Mariengras oder Wacholder. Auch Du kannst deine Wohnung oder dein Haus zwischen den Jahren räuchern, um negative Energien zu verscheuchen und positive einzuladen.
Neben den oben genannten, sind außerdem die folgenden Pflanzen gut geeignet. Beifuß, Fichtenharz, Orangenschalen, Holunder, Lavendel, Mistel, Salbei oder Palo Santo. Du gehst nun mit deinem Räucherwerk, zum Beispiel einer Räucherschale, durch deinen Wohnraum, wobei du in jede Ecke des Raumes den Rauch pustest. Stell dir dabei vor, wie sich alles Negative in dem Raum auflöst und in etwas Großartiges und Positives umwandelt.
Gerne kannst du dabei auch deine eigenen Wünsche für das kommende formulieren und aussprechen oder für dich aufschreiben. Bei der Durchführung dieses Rituals kann es außerdem schön sein, ganz zu Beginn eine Kerze anzuzünden und dich selbst dazu einzuladen, dich auf die folgenden Rituale einzulassen und das Göttliche, Magische oder Geheimnisvolle in dir zuzulassen.
Bist du neugierig geworden, welche Rituale es noch gibt, um sich auf ein neues Jahr vorzubereiten? Und was passiert in den Rauhnächten vier bis zwölf? Dann bleib gerne dran und schau auch in die folgenden Beiträge dieser Reihe nochmal rein.
Neugierig? Hier entlang:
Zur Tradition der Rauhnächte: Die geheimnisvolle Zeit der Rauhnächte
Rauhnächte vier bis sieben: Abschluss mit Vergangenem und bereit sein für Neues
Rauhnächte acht bis zehn: Neubeginn
Die letzten beiden Rauhnächte und der Abschlusstag am 6. Januar
Wie wäre es außerdem mit einer entspannenden Yoga-Einheit während der Rauhnächte?
Finde hier deinen persönlichen Yogakurs.
Und jetzt: Sei gespannt und komm wieder vorbei bei uns im Blog!
Wir wünschen Dir besinnliche Rauhnächte und einen guten Übergang ins neue Jahr!