Jeder Mensch hat bestimmte Werte, die ihm wichtig sind und nach denen er lebt. In unserer 'Yoga und Werte Serie' wollen wir euch Werte und Wertvorstellungen unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens durch Yogaleher vorstellen. Sunita, Yogalehrerin und Bloggerin für Yogareich aus Hamburg, schreibt heute über den Wert:
Dankbarkeit
Dankbarkeit, was ist das überhaupt? Auf Wikipedia findest Du dazu folgendes:
Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat oder erhalten wird. Man kann dem Göttlichen, den Menschen oder sogar dem Sein gegenüber dankbar sein, oder allen zugleich.Dankbarkeit kann auch dazu führen, dass sich positives soziales Verhalten im Wohltäter verstärkt. Beispielsweise fand man in einem Experiment, dass Kunden eines Juweliers, die nach einem Kauf angerufen und bedankt wurden, später um 70 % mehr gekauft haben. In einer anderen Untersuchung gaben Stammgäste eines Restaurants mehr Trinkgeld, wenn die Kellner „Danke“ auf die Rechnung schrieben.
... erstaunlich, oder?!
Dankbarkeit ist überall möglich, ich kann dankbar sein für viele Dinge, für Gesundheit oder Wohlbefinden. Aber auch für ganz klitzekleine Dinge im Alltag, ein Lächeln von einem Gegenüber, eine Blume oder einem schönen Gedanken. Dankbarkeit geht immer und überall. Und das allerbeste daran ist, das Dankbarkeit nicht nur die Emotionen meines Gegenübers positiv beeinflussen kann, vielmehr kann eine dankbare Einstellung dem Leben gegenüber viel mehr beeinflussen als wir auf den ersten Blick erkennen können.
Dieses wunderbare Gefühl macht für mich ein glückliches Leben aus. Wenn ich es schaffe, in allem etwas zu sehen, wofür ich dankbar bin, dann kann ich unendlich glücklich sein. Auch wenn ich mir vollkommen darüber bewusst bin, das das nicht in jeder Situation einfach ist, so bin ich fest davon überzeugt das es unheimlich viel beeinflussen kann.
Ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit dem Leben gegenüber, all die guten und auch die nicht so guten Dingen die ich erlebt habe machen mich zu dem Menschen, der ich jetzt bin. Und ich mag mich so wie ich bin. Allein deshalb bin ich dankbar für all die verqueren Dinge die ich in meinem Leben erlebt habe.
Yoga und Dankbarkeit
Auch im und beim Yoga kannst Du dankbar sein, nicht nur für Deinen (hoffentlich ) gesunden Körper. Auch wenn Du Dich einmal nicht fit fühlst, kannst Du Yoga praktizieren. Daher gilt dieses Gefühl auch dem Yoga gegenüber, denn seien wir mal ehrlich. Es gibt kaum einen anderen Sport, eine andere Lebensweise, die wir ALLE praktizieren können. Yoga bietet für jeden etwas, wenn Du es ruhiger magst, dann gibt es wunderbare ruhige Yogastile oder die Meditation, wenn Du etwas fordernder magst, dann kannst Du zum Vinyasa gehen oder in eine andere fordernde Klasse. Wenn Du mal nicht so kannst, wie Du es sonst gewohnt bist, dann gibt es im Yoga IMMER eine Alternative. Perfekt finde ich das. Und darüber bin ich mega dankbar.
Interessanterweise findest Du die Dankbarkeit auch im Yoga Sutra des Patanjali. Dort steht unter 2.42 2.42
संतोषातनुत्तमस्सुखलाभः saṁtoṣāt-anuttamas-sukhalābhaḥsaṁtoṣāt = Genügsamkeit
Dankbarkeit anuttamaḥ = unübertroffen, unvergleichbar
sukha = Glück, Freude lābhaḥ = Erlangen, gewinnen
Frei übersetzt: Durch Zufriedenheit und Dankbarkeit gewinnst Du Glück und Wohlbefinden.
Mein Tipp, sei dankbar. Sei dankbar für all die kleinen Dinge, die wir allzu oft kaum oder gar nicht wahrnehmen. Besinne Dich auf die Dinge um Dich herum, die Dir ein gutes Gefühl geben, sei dankbar, das Du sie wahrnehmen kannst und das Du erkennst, was Dir gut tut und was nicht und wenn Du in einer Situation bist, die Dir nicht gut tut dann sei dankbar das Du es erkennst. Auch wenn es nicht immer einfach ist, sie zu ändern. Darum geht es gar nicht. Es geht darum zu erkennen was ist, wahrzunehmen was ist und sich zu besinnen auf das wofür wir dankbar sein können.
Asana für Gelassenheit
Eine wunderbare Yoga Asana um Dich mit dem Thema Dankbarkeit auseinanderzusetzen ist die sitzende Vorbeuge/ Paschimottanasana
- Setze Dich auf die Matte, und strecke die Beine nach vorne aus, komme mit rundem Rücken in die Vorbeuge und unterpolstere die Knie gern mit einem gerollten Handtuch.
- Dann bleibe hier für ein paar Minuten und atme. (Yin Yoga Variante)
Um in dieser Asana sitzen brauchst Du einfach Gelassenheit, je öfter Du sie praktizierst, desto tiefer kannst Du abtauchen. Aber um überhaupt dort anzukommen sollten wir dankbar sein, das wir sie überhaupt praktizieren können. Denn eines ist klar, die Vorbeuge bringt uns Gelassenheit und eine gewisse Demut dem eigenen Körper gegenüber. Und genau dafür bin ich dankbar.
Mein Name ist Sunita, ich liebe und lebe Yoga, wann immer es mir möglich ist. An manchen Tagen geht es super, an anderen scheitere ich kläglich. Aber Yoga bereichert mich immer wieder auf's Neue. Ich unterrichte mit Leidenschaft und liebe es, YogalehrerInnen auszubilden. Näheres dazu findet ihr auf meinem Blog Yogareich.
Kurse, Ausbildungen und Workshops in Hamburg und Umgebung findest Du auf
- Website: www.yogareich.de
- Facebook: www.facebook.com/yogareich
- Instagram www.instagram.com/yogareich_hamburg
- Mail: sunita@yogareich.de
- Podcast Living a good - healthy - life
Möchtest Du deine Gedanken zu einem Wert in unserer Gesellschaft in Zusammenhang mit Yoga vorstellen? Dann schreib uns gerne eine E-Mail an mail[at]findedeinyoga.org. Wir freuen uns!
Alle bisher erschienen Beiträge zur Serie "Werte und Yoga" findest du hier.